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unbekannt. Aus dem Kontexte, in dem sie zitiert werden,
labst sich auf die in ihnen behandelten Probleme und den
Geist, in dem diese gelöst werden, schließen, sodafs aus diesen
Zitaten (durch Kombinierung aller zerstreuten Angaben über
jedes einzelne Werk) manche Aufschlüsse über ein noch un¬
bekanntes Gebiet der arabischen Literatur gewonnen werden
können. Auffällig ist, mit welcher Hochachtung Schiräzi (1640)
den Schirazi (1523+), den Kommentator Tüsis, zitiert. Bisher
ist er fast völlig unbeachtet geblieben. Er scheint jedoch von
nicht zu unterschätzender Bedeutung gewesen zu sein, sodafs
es sich lohnen würde, seinen Spuren einmal nachzugehen.
Schiräzi, der Glossator, erwähnt S. 36, Anm. 3 einen neuen,
eigenen Beweis für die Einheit Gottes; vgl. dazu Horten: Die
Gottesbeweise bei Schiräzi; Bonn (Cohen) 1911. Dieser Beweis
ist dem ontologischen Paralogismus des Anselmus verwandt.
Er schliefst von dem Begriffe des Seins (und zugleich von
dem realen Sein der empirischen Welt) auf ein absolutes und
einziges Sein. Dieser Gottesbeweis ist dadurch so eigenartig,
dafs er neben seiner ontologischen eine andere Seite besitzt,
durch die er dem Kontingenzbeweis verwandt ist. — Es ist
höchst interessant, dafs wie Seite 37 zeigt, einige altpersische
Monatsnamen zur Bezeichnung himmlischer Intelligenzen ver¬
wandt werden. Die Ideen Verbindung wird wohl darauf be¬
ruhen, dafs jene Namen ursprünglich Sternbilder bedeuteten
und daher in das Reich der Himmel gehörten; von der Be¬
zeichnung der Sternbilder wurden sie dann auf die in den
Sternen und durch die Sterne wirkenden Geister übertragen
— eine sehr naheliegende Assoziation. — Suhrawardi leugnet
(S. 53 Anm. u. 54), dafs das Feuer ein besonderes Element
sei. Diese Lehre hängt mit seinem Systeme aufs innigste
zusammen. Alle Dinge sind in ihrem innersten Wesen Licht
oder Abstufungen des Lichtes und Schattens. Das Feuer
(Licht) kann also kein besonderes Element sein, da es das
Wesen aller Dinge ist. Daher steht Suhrawardi mit dieser
Lehre vereinzelt da. — Wenn S. 68 von einer unendlichen An¬
zahl Seelen und Ideen (S. 66 „Städte“ des Himmels) gesprochen
und S. 69, Z. 6 die Möglichkeit einer unendlichen Summe be¬
stritten wird, so scheint eine Inkonsequenz Suhrawardis vor¬
zuliegen. Eine Harmonisierung dieser Lehren (es handele sich