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Full text: Die Philosophie der Erleuchtung nach Suhrawardi (+1191)

I 
unbekannt. Aus dem Kontexte, in dem sie zitiert werden, 
labst sich auf die in ihnen behandelten Probleme und den 
Geist, in dem diese gelöst werden, schließen, sodafs aus diesen 
Zitaten (durch Kombinierung aller zerstreuten Angaben über 
jedes einzelne Werk) manche Aufschlüsse über ein noch un¬ 
bekanntes Gebiet der arabischen Literatur gewonnen werden 
können. Auffällig ist, mit welcher Hochachtung Schiräzi (1640) 
den Schirazi (1523+), den Kommentator Tüsis, zitiert. Bisher 
ist er fast völlig unbeachtet geblieben. Er scheint jedoch von 
nicht zu unterschätzender Bedeutung gewesen zu sein, sodafs 
es sich lohnen würde, seinen Spuren einmal nachzugehen. 
Schiräzi, der Glossator, erwähnt S. 36, Anm. 3 einen neuen, 
eigenen Beweis für die Einheit Gottes; vgl. dazu Horten: Die 
Gottesbeweise bei Schiräzi; Bonn (Cohen) 1911. Dieser Beweis 
ist dem ontologischen Paralogismus des Anselmus verwandt. 
Er schliefst von dem Begriffe des Seins (und zugleich von 
dem realen Sein der empirischen Welt) auf ein absolutes und 
einziges Sein. Dieser Gottesbeweis ist dadurch so eigenartig, 
dafs er neben seiner ontologischen eine andere Seite besitzt, 
durch die er dem Kontingenzbeweis verwandt ist. — Es ist 
höchst interessant, dafs wie Seite 37 zeigt, einige altpersische 
Monatsnamen zur Bezeichnung himmlischer Intelligenzen ver¬ 
wandt werden. Die Ideen Verbindung wird wohl darauf be¬ 
ruhen, dafs jene Namen ursprünglich Sternbilder bedeuteten 
und daher in das Reich der Himmel gehörten; von der Be¬ 
zeichnung der Sternbilder wurden sie dann auf die in den 
Sternen und durch die Sterne wirkenden Geister übertragen 
— eine sehr naheliegende Assoziation. — Suhrawardi leugnet 
(S. 53 Anm. u. 54), dafs das Feuer ein besonderes Element 
sei. Diese Lehre hängt mit seinem Systeme aufs innigste 
zusammen. Alle Dinge sind in ihrem innersten Wesen Licht 
oder Abstufungen des Lichtes und Schattens. Das Feuer 
(Licht) kann also kein besonderes Element sein, da es das 
Wesen aller Dinge ist. Daher steht Suhrawardi mit dieser 
Lehre vereinzelt da. — Wenn S. 68 von einer unendlichen An¬ 
zahl Seelen und Ideen (S. 66 „Städte“ des Himmels) gesprochen 
und S. 69, Z. 6 die Möglichkeit einer unendlichen Summe be¬ 
stritten wird, so scheint eine Inkonsequenz Suhrawardis vor¬ 
zuliegen. Eine Harmonisierung dieser Lehren (es handele sich
	        
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