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er ausfübren soll. Dieses besteht in Tapferkeit, Selbst¬
beherrschung und Klugheit, deren Summe die Gerechtigkeit
darstellt (29; vgl. Avicenna, Metaph. S. 684—85 der Über¬
setzung).1) Die Philosophie (31) zerfällt in eine theoretische
und eine praktische. Jedes dieser beiden Gebiete zerfällt
wiederum in drei Teile, z. B. die spekulative Philosophie. Ihr
Objekt ist dasjenige, was nicht von unseren Tätigkeiten ab¬
hängt. Es verhält sich entweder so, dafs es zu seiner Existenz
und Definition, d. h. zu seinem esse ens reale et logicum der
Materie bedarf. Die Erkenntnis dieses Objektes ist die Natur¬
wissenschaft, die die niedrigste Stufe einnimmt. Oder es ver¬
hält sich so, dafs es zu seiner realen Existenz, aber nicht zu
seiner Definition der Materie bedarf — das Objekt der Mathe¬
matik, der mittleren Wissenschaft — oder so, dafs es in keiner
der beiden Existenzweisen die Materie erfordert — das Objekt
der Metaphysik, der höchsten Erkenntnis. Die praktische
Philosophie (32) ist entweder individuelle Ethik, Ökonomik
oder Politik. Eine andere Auffassung kennt vier Teile der
theoretischen Philosophie (33); denn ihr Objekt erfordert zu
seiner individuellen Existenz entweder die Materie oder nicht.
Ist es im ersten Falle auch in der logischen Welt nicht frei
von dem Stoffe, so ergibt sich das Objekt der Naturwissen¬
schaft, andernfalls das der Mathematik. Ist es im zweiten
Falle in keiner Weise mit der Materie verbunden (schliefst es
dieselbe vielmehr aus), z. B. Gott, die Geister und Seelen, so
haben wir das Objekt der Theologie, andernfalls das der Meta¬
physik, die sich z. B. mit Begriffen wie Individualität, Einheit,
Vielheit, Ursache, Wirkung usw. befafst. Diese Gegenstände
existieren manchmal in der Materie, manchmal ohne dieselbe.
Die Logik ist das Organon, Instrument der Wissenschaften
(propaedeutica in philosophiam). Man soll sie jedoch erst er¬
lernen, nachdem man seine Charaktereigenschaften veredelt
und durch die Kenntnis einiger mathematischen Wissenschaften
seinen Geist gefestigt hat. Hippokrates hat nämlich den Aus¬
spruch getan: Ernährt man einen kranken Körper, so steigert
‘) Kommentar: „Die Wichtigkeit der Logik wufste Alexander sogar
zu schätzen, indem er dem Aristoteles, dem Verfasser der Logik, 500 000
Denare und einen Jahresgehalt von 120 000 Denaren zuwandte.“