Full text: Die Philosophie der Erleuchtung nach Suhrawardi (+1191)

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man die Krankheit. Diese Wahrheit gilt auch von der Seele 
(Kommentar: Über die Mathematik führt Suhrawardi weder in 
dieser Schrift noch in anderen etwas aus. In den mutärahdt 
bemerkt er, dafs sie sich auf die Untersuchung von Ein¬ 
bildungen erstrecke; 34). Die Ethik befafst sich mit den 
asketischen Übungen und der Lebensführung der Mystiker 
(nach indischem Vorbilde; 35), die Logik mit den intentiones 
secundae. 
Abhandlung I. Die Definition. 
Betreifs der Definition resp. Deskription sind sieben Regeln 
zu beachten: 1. Unter Bedeutung haben eines Wortes versteht 
man, dafs man aus demselben einen anderen Gedanken auf- 
fafst. Die Bedeutung ist entweder eine natürliche, z. B. die 
Onomatopöie, oder eine künstliche, die auf willkürlicher Sprach- 
setzung (Thesis) beruht (36). Die direkt intendierte Bedeutung 
eines Wortes (37) ist beständig von einer indirekten „parasitären“ 
begleitet (der Nebenbedeutung). In einer Sache einbegriffene 
Dinge sind jedoch in einer Bedeutung dann nicht mitbezeichnet, 
wenn sie etwas Einfaches, Unteilbares ausdrückt. Das Uni¬ 
verselle bedeutet in sich noch nicht das Partikuläre, das in 
seinen Umfang fällt (38). 2. Die Logik setzt ein Erkennen 
voraus, das in einem Abbilde, einer Erkenntnisform besteht, die 
in den Geist des Erkennenden gelangt. Sie bezieht sich nicht 
auf ein unmittelbar „präsentes“ Wissen, in dem sich der Er¬ 
kennende direkt mit dem Objekte vereinigt, z. B. das Erkennen 
Gottes und der Mystiker, das in der Relation der Erleuchtung 
(39, 6) besteht (Gl. vgl. das Werk des Kommentators Schiräzi: 
„Beweis für die Existenz des notwendig Seienden“), vgl. die 
mutärahät Suhrawardis. Gegen die Lehre von der Erkenntnis¬ 
form in uns (40—41) opponierten im Sinne der Leugnung des 
ens logicum Dauwäni, Razi, ihn Kammuna (Kommentar zu der 
talwihät ca. 1268, von denen es Schiräzi [1523*], der Kom¬ 
mentator Tüsis, entlehnte: das ens logicum sei eine reine Re¬ 
lation. Gurgani behauptet fälschlich, der Begriff verhielte sich 
zum Urteile kontradiktorisch, indem er letzteres ausschlösse; 
vgl. Schiräzi [1640*]: Die vier Reisen — 42 — Avicenna: 
Thesen — ischarät —). Das Urteil (43) ist ein proprium des
	        
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