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Erkennens, nickt etwa ein Teil desselben oder sogar identisch
mit ihm. Der Gedanke, der auf Grund seines Wesens befähigt
ist, von vielen Einzeldingen prädiziert zu werden, heilst ein
universeller, sonst ein individueller. Er zerfällt in sechs Arten:
als unmögliches, z. B. der zweite Gott, mögliches aber unwirk¬
liches, wirkliches aber einzigartiges oder zahlreiches, und zwar
endliches oder unendliches (44; die Glossen zitieren häufig
Avicenna: Das Buch der Genesung der Seele).
3. Jede Wesenheit ist entweder einfach (45) oder zu¬
sammengesetzt. Sie besitzt trennbare und untrennbare Ak¬
zidenzien. Letztere sind innerlich und notwendig mit der
Wesenheit verbunden (46) und beruhen nicht auf einem will¬
kürlichen Herstellen und Formen (47). Gott kann sie nicht
anders erschaffen. 4. Besonders sind die aus dem Wesen sich
ergehenden und von diesem als einer adäquaten Ursache be¬
wirkten Bestimmungen von denen zu unterscheiden, die von
einer äufseren Ursache stammen. Dieses bildet kein Objekt
der Wissenschaften. Der Teil (48) ist begrifflich früher als
das Ganze und dessen causa inadaequata. 5. Das Universale
besitzt als solches keine Realität aufserhalb des Verstandes
(49), es sei denn in Verbindung mit einer Individualität. Wird
das Allgemeine in gleicher Weise von allen einzelnen Individuen
ausgesagt, so nennt man es das univoce Allgemeine. Andern¬
falls wird es analogice prädiziert (Gl.: nach Avicenna und den
bekannten Schülbüchern, sogar nach der Lehre der orthodoxen
Theologen, die das ens logicum leugneten, existiert das All¬
gemeine nur in seinen Individuen. Die analoge Bezeichnungs¬
weise erklärt Suhrawardi in den talwlhät). 6. Die mensch¬
lichen Erkenntnisse sind teils evidente („natürliche“ in der
Natur des Geistes angelegte), teils abgeleitete (Gl.: dieser Satz
seihst ist ein evidenter). Die Erkenntnis letzterer mufs durch
eine Argumentation „erjagt“ werden (aristotelischer Ausdruck;
Gl.: die Evidenz besitzt verschiedene Grade). Das Erkennen
setzt nicht unendlich viele Vorbedingungen voraus (quia in-
finitum non transitur). Sonst könnte es nicht zustande kommen.
Das bereits Erkannte (52), die Prämissen bilden die Materie
des Denkvorganges, die logische Ordnung die Form. Das
Kriterium, das das Wahre vom Falschen unterscheidet, ist die
Logik.