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7. Die Definition wendet sich an solche, die das Ding
noch nicht erkennen. Glosse: Sie antwortet auf die Frage,
was ist der Gegenstand (Aristoteles). Viele behaupten, es
stehe nicht in unserer Macht, uns Begriffe und Urteile zu
bilden. Nur göttliche Erleuchtung könne dieses bewirken. Die
Logik habe nur den Zweck, die Seele von den die Aufmerk¬
samkeit ablenkenden Momenten ferne zu halten und sie mit
dem Prinzipe der geistigen Emanation, dem aktiven Intellekte,
zu vereinigen. Bei den Propheten, die von der heiligen Kraft
(dem hl. Geiste) unterstützt werden, ist dieses der Fall. — Es
ist ein Unterschied, ein Ding in einer bestimmten Hinsicht, und
eine Hinsicht eines Dinges zu erkennen (53).
Die Definition kann nicht aus nur einem Merkmale be¬
stehen. Sie mufs ferner klarer sein als das Definiendum (Gl.:
vgl. die Logik Farabis). Ungültig ist z. B. die Definition: Das
Feuer ist das Element, das der Seele ähnlich ist (ein an das
System der Stoiker erinnernder Gedanke); denn „Seele“ ist
ein dunklerer Begriff als „Feuer“ (55). Die Definition ist keine
reine Worterklärung, kein Vertauschen einiger Ausdrücke mit
andern. In der Definition von Relativa und Keziproka mufs
die Ursache genannt sein, die die Relation herbeiführt; denn
die beiden Termini der Relation stehen sich im Bekanntsein
gleich. Der eine, z. B. der Vater, kann daher nicht durch den
andern, den Sohn, erklärt werden (56). Avicenna definiert in
den „Thesen“ (ischärät) die Definition selbst als Rede (oratio,
nicht nur ein einzelnes Wort), die das Wesen des Dinges be¬
deutet. Eine Begriffsbestimmung durch äufsere Akzidenzien (57)
ist eine descriptio. Die meisten (58) verstehen nur das sinnlich
Wahrnehmbare. Die Definition des Körpers als: 1. Zusammen¬
setzung aus Hyle und Form, oder 2. in sich bestehende Aus¬
dehnung, oder 3. Komplex von Atomen, würde ihnen unver¬
ständlich bleiben (59). Glosse: Fafst man das Genus sine con-
ditione determinationis, dann ist es ein eigentliches Genus, fafst
man es sub conditione indeterminationis, dann ist es Materie,
fafst man es sub conditione determinationis (durch die spezifische
Differenz), dann ist es Spezies. Betreffs des Körpers lautet das
Problem: Existieren seine beiden Teile (Genus und Differenz) durch
eine Existenz — dieses ist Lehre der Akademiker (arruwakijiin)
■— oder durch zwei — dieses ist Lehre der Peripatetiker.