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besonderen Regeln, da dieselben zu positiven gemacht werden
können, indem man die Negation in das Prädikat verlegt.
Durch diese Manipulation ist unsere (Suhrawardis) Methode
kürzer als die peripatetische, da die Verschiedenheit der
Figuren wegfällt. Die dritte Figur (114) schliefst nur in dem
Umfange, der durch die gemeinsamen Subjekte bestimmt ist
(Glosse S. 115: Avicenna erwähnt den Fall, dafs die Uni¬
versalität eines Urteils keine innerlich notwendige, sondern
eine statistische, zufällige sei. Dann ergebe sieh kein uni¬
verseller Schlufs. Schiräzi kritisiert diese Lehre).
Der indirekte Beweis ex absurdo ist (117) aus zwei
Syllogismen gebildet, einem einfachen und einem zusammen¬
gesetzten (mit entweder — oder; Glosse: Aristoteles zählt
diesen Syllogismus zu den konditionalen, nach anderen Aus¬
legungen jüngerer Philosophen zu den zusammengesetzten (118).
7. Die eigentlichen Wissenschaften verwenden ausschliefs-
lich den apodiktischen Beweis, der sich aus sicheren Prä¬
missen zusammensetzt. Seine Voraussetzungen sind 1. die
ersten Prinzipien des Denkens, 2. die direkt wahrgenommenen
(immer individuellen) Gegenstände, 3. die Experimente (der
täglichen Erfahrung), 4. die wahrscheinlichen resp. sicheren
Vermutungen, die aus sicheren Indizien schliefsen, 5. die Tra¬
ditionen, die sich auf eine ununterbrochene Kette von Gewährs¬
männern stützen und 6. die Urteile, die einen Syllogismus in
sich schliefsen, z. B. dafs die Vier eine gerade Zahl ist. Nach
der Philosophie der Erleuchtung reduzieren sich diese sechs
Punkte auf drei: 1. die evidenten Erkenntnisse, 2. die direkten
(inneren und äufseren) Wahrnehmungen und 3. die sicheren Ver¬
mutungen — vgl. die „Erklärungen“ (talwihät; 119; die Glosse
beruft sich auf Avicenna: Genesung der Seele). Der Beweis
setzt sich aus notwendigen Wahrheiten zusammen, die Topik
aus möglichen, die „in pluribus“ Vorkommen, die Rhetorik aus
möglichen (kontingenten), die ebenso oft eintreten als sie nicht
eintreten, die Dichtkunst aus rein möglichen, die Sophistik aus
kontingenten, die „in paucioribus“ (selten) auftreten. Dieser
Lehre folgt Avicenna als seiner eigenen, ohne darin also Schüler
des Aristoteles zu sein. Eine andere Auffassung besagt: Der
Beweis besteht aus wahren Sätzen, die Topik aus meistens
Wahren, die Dichtkunst aus falschen. — Die tägliche Er-