Full text: Die Philosophie der Erleuchtung nach Suhrawardi (+1191)

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drei Dimensionen besitzt. Anders verhält sieh die äulsere Form 
(das Inkärens). Wenn dieses (174) von einem Körper zum 
anderen übertragen werden könnte, mtilste es eine körperliche 
Substanz sein. Da die Körper in der Körperlichkeit überein- 
stimmen, während sie sich in ihren spezifischen Bestimmungen 
unterscheiden (175), müssen letztere zu dem Generischen von 
aulsen hinzutreten. 
Das Wirkliche ist teils ein notwendiges, teils ein kon¬ 
tingentes, d. h. dessen Existenz nicht auf dem Wesen beruht 
(Gl.: vgl. Avicenna). Jenes andere Agens, das das Kontingente 
zur Existenz bringt, ist die adäquate Ursache. Diese (177) 
bedeutet also etwas, aus dessen Existenz die eines anderen 
unverzüglich folgt (Gl.: vgl. Sckiräzi 1523t, Kommentar zu 
Tusi. Nach Avicenna: „Genesung der Seele“ wird das Früher 
von seinen fünf Arten analogiee, nach anderen zum Teil uni- 
voce, zum Teil metaphorice ausgesagt. — Eine unendliche 
Kette gleichzeitig existierender und systematisch geordneter 
Dinge ist unmöglich (180; Gl.: vgl. Avicenna: Metaphysik); 
denn: 1. jeder Teil dieser Kette ist endlich und 2. der Beweis 
des Aufeinanderlegens ist durchführbar (182): Man nehme einen 
Teil aus der Kette und füge die übrig bleibenden Enden, die 
ins Unendliche verlaufen sollen, wieder zusammen. Diese Kette 
ist nun endlich, da sie kleiner ist als die zuerst angenommene. 
Diese mufs aber auch endlich sein, da sie um einen endlichen 
Betrag gröfser ist als eine endliche. Daher sind auch die 
Dimensionen des realen Raumes endlich. — Die Peripatetiker 
lehrten: Das Dasein tritt zu der Wesenheit hinzu, und zwar 
sowohl in ordine reali als auch in ordine logico, während 
üach der richtigen Lehre das Dasein nur logisch genommen 
von dem Wesen verschieden ist und in den Individuen mit 
zusammenfällt (183ff.); denn: 1. das Sein müfste nach 
Peripatetischen Prinzipien ein Sein zweiter, dieses ein solches 
dritter Ordnung et sic in infinitum besitzen; 2. die nichtseiende 
Wesenheit kann kein Substrat eines realen Inhärens sein und 
T die Beziehung zwischen beiden müfste eine neue Beziehung 
zWeiter, dritter usw. Ordnung erfordern et sic in infinitum (vgl. 
d'e Lehre von den Inhärenzien bei Muammar im Arch. f. systm. 
Bhil., Bd. XV, S. 409 ff.). Manche Peripatetiker (189) lehrten 
8ogar, die Teile der Wesenheit, z. B. animalitas und rationalitas 
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