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liehen Substanz. Jene Form existiert in diesem Teile.“ Ferner:
„Die Hyle kann nicht ohne Form bestehen bleiben usw.“ Der
Kommentator folgt den Ausführungen des ibn Kammüna (Kom¬
mentar zu den talwlhät), der die beiden widersprechenden
Lehren (die verschiedene Entwicklungsstufen der Über¬
zeugungen Suhrawardis kennzeichnen) auszugleichen suchte.
Einen Unterschied zwischen dem physischen und mathematischen
Körper könnte es nach Suhrawardi nicht geben.
Die Peripatetiker verstricken sieh in verschiedene un¬
logische Behauptungen als Konsequenzen der Lehre von Hyle
und Form (221). Die eine kann nicht ohne die andere exi¬
stieren. Dabei wird die Form vielfach als Ursache der Hyle
bezeichnet — vgl. die „Unterhaltungen“. Die Form soll in
sich unteilbar sein, dann aber durch die Materie teilbar werden
(222; Gl.: Behmenjär stellte in seinen Problemen —■ almasäil
— die Frage an Avicenna: in welcher Weise sind die uni¬
versellsten Begrifie in den Dingen. Avicenna antwortete nach
der Weise der Kontingenz, nicht nach der der Notwendigkeit.
So ist z. B. die Einheit nicht notwendig im Dinge enthalten
— dann könnte es nicht geteilt werden — sondern nur in
möglicher Weise, so dafs das Ding die Bestimmung der Ein¬
heit immer annehmen kann). Könnte (223) die Materie von
der Form getrennt sein, um sich dann mit ihr zu verbinden, so
ergäben sich die Unmöglichkeiten, dafs 1. etwas ursachlos ent¬
stände (nämlich die Hinordnung dieser bestimmten Form auf
diese bestimmte Materie) oder 2. dafs die Form (wenn keine
Determinierung eintritt) in allen Orten oder an keinem Orte
auftrete. Die Form (224) müfste ferner als unkörperliche ent¬
weder eine einzige oder vielfältig sein. Beides ist aber un¬
möglich (Glosse: vgl. Schiräzi 1523f). Es müssen also andere,
reine Formen existieren (die Ideen; 225), die diese Weltdinge
hervorbringen. Unannehmbar ist ferner die peripatetische Lehre,
dafs der himmlische Geist auf Grund seiner Kontingenz einen
Köiper hervorbringen soll und auf Grund seiner Notwendigkeit
(ab alio) einen andern Geist (929; Glosse: Diese Lehre von
der Kontingenz ist anders zu verstehen als Suhrawardi sie auf-
fafst. Die Kontingenz bildet ein Hemmnis für die Kausal¬
wirkung der Geister. Indem diese also geschwächt wird, ent¬
steht ein Körper. Aus der Einheit entsteht nur dadurch eine