Full text: Die Philosophie der Erleuchtung nach Suhrawardi (+1191)

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stimmen darin überein, dafs jede Art der Himmel, Sterne, ein¬ 
fachen und zusammengesetzten Elemente einen „Herrn“ in der 
Welt des Lichtes besitzt, der ein unkörperlicher Intellekt ist 
und die ihm entsprechende Spezies leitet. Viele von diesen 
Herrn (den „Ideen“) benannten jene Perser: dem Wasser ent¬ 
spricht Hurdäd („Mai“) den Bäumen Murdäd (Juli), dem Feuer 
Ardi Bihischt (April). Diese sind die Lichter (373), auf die 
bereits Empedokles und die Theologen Hermes, Pythagoras 
und Plato hinwiesen. 
Die logisch-universellen Dinge können (im Gegensätze zu 
den physisch-universellen) in der Aufsenwelt nicht existieren; 
denn alles was in der realen Welt existiert besitzt eine ihm 
besonders zukommende Individualität (376), an der kein 
anderes Ding teilnehmen kann. Wenn man also von uni¬ 
versellen Dingen („Ideen“) in der realen Welt redet, so ver¬ 
steht man unter diesen nicht jene Universalität, durch die sie 
von vielen Einzeldingen ausgesagt werden können (also keine 
logische Allgemeinheit), sondern jenen Zustand, der in sich 
Erkenntnisformen besteht, die seinem Wesen inhärieren, jedoch so, dafs 
er sich zu ihnen nicht passiv verhält noch durch sie in eine Vielheit zer¬ 
legt wird. Die Objektionen der jüngeren Philosophen, z. B. eines Suhra- 
wardi, Tusi und anderer Epigonen treffen den Meister nicht, abgesehen 
von der einen: Die Erkenntnisformen der Substanzen der Dinge sind in 
Gott Akzidenzien, besitzen also ein geringeres Sein als die Dinge, die 
Substanzen sind. Als Ursachen der Dinge müfsten sie jedoch ein voll¬ 
kommeneres Sein besitzen. Behmenjar (366) betont jedoch, wie Avicenna 
selbst (Gl. schifa und ischarät), dafs in Gott keine Vielheit entstehe. 
„Dafs das reine Licht die Welt des Intellektes sei, lehrten (871) die Philo¬ 
sophen Sokrates, Pythagoras, Agathodemon und Empedokles. Was 
Aristoteles in seiner Theologie aufstellte, ist dasselbe was auch Plato 
lehrte.“ „Was in den Büchern über dieses Problem erwähnt wird, die in 
aller Hände sind, z. B. der Genesung der Seele, besagt: Die Universal¬ 
begriffe der Substanzen sind auch selbst Substanzen. Wenn sie in der 
Aufsenwelt existieren, sind sie nicht in einem Substrate. In den „Unter¬ 
suchungen Uber das logische Sein“ haben wir ausgeführt, dafs kein Wider¬ 
spruch dadurch gegeben ist, dafs die Substanz im Geiste eines Substrates 
bedarf, während sie in der Aufsenwelt kein solches erfordert.“ „Christus 
(gen. der Schaich Isa bn Marjam) lehrte eine Wiedergeburt in einer 
höheren Welt, in der man das Himmelreich erschauen werde (379). (Das 
eigene System der Entwicklungsstufen des Seins entwickelt Sch. 383). Er 
zitiert Aristoteles: Theologie und Physik.
	        
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