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Full text: Die Philosophie der Erleuchtung nach Suhrawardi (+1191)

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Der Glossator Schirdzi fügt hinzu: Jedes Ding, dafs ein 
Ziel erstrebt, rnufs dieses erreichen. Wenn die Seelen sich 
den reinen Geistern ähnlich zu werden streben (wie es all¬ 
gemeine Lehre ist), müssen sie auch zu Geistern werden. 
Dafs die Welt der Himmel unveränderlich sei, haben wir be¬ 
reits oft widerlegt. In der seelischen Welt der Sphären (wie 
auch der Menschen) findet also eine beständige Entwicklung 
zum Vollkommeneren statt, „indem die Seelen die Objekte 
ihrer Sehnsucht allmählich erreichen“. Jedes physische Sein 
besitzt eine natürliche Sehnsucht in sich, durch die sein Wesen 
zu einer höheren Seinsstufe hingezogen wird. Die Lehre der 
Getreuen von Basra ist der Wahrheit sehr nahe ’) — vgl. 
Aräbi: Die mekkanischen Eroberungen, Kap. 306. 
ähnlichen wollen.“ „Razi (414) opponierte gegen die Lehre: ans dem 
Einfachen kann nur ein Einfaches entstehen, indem er darauf hinwies, 
dafs die aus der Geisterwelt entstehenden „einfachen“ Körper Träger 
verschiedenartiger Zustände und in diesem Sinne zusammengesetzt seien, 
obwohl sie von durchaus einfachen Ursachen, den Geistern (die die 
Sphären erzeugen) verursacht seien.“ „Nach Kindi (421) entsteht das 
Feuer aus der Reibung der Sphären und der Luft.“ „Das Fundament 
(422) aller Dinge ist das Sein. Die Wesenheit ist etwas Sekundäres in 
Bezug auf das Sein. Wenn daher ein Wirkliches das Sein des Feuers, 
d. h. die bestimmte Existenzform des Feuers besitzt, hat es auch dessen 
Wesenheit — vgl. Avicenna und Aristoteles.“ Zu Unrecht leugnet daher 
Suhrawardi das Element des Feuers. Entgegen der Lehre von dem „ab¬ 
strakten Körper“ (428), der Substrat der Wesensformen sein soll, ver¬ 
teidigt Sch. die aristotelische Lehre von der Hyle. „Einige der alten 
griechischen Philosophen (434) lehrten: Die Seele besteht aus Funken der 
Himmel.“ „Die Wirkung ist nach Avicenna (440) von der Beschaffenheit 
des aufnehmenden Prinzipes bestimmt. Farabi (442): Das Iudividuations- 
prinzip ist die besondere Existenz selbst. Dauwäni (443; Kommentar 
zu Suhrawardi: Die Tempel des Lichtes) wird in der Frage der Prä¬ 
existenz der Seelen zitiert. Im Phaedon und Timaeus bespricht Plato die 
Ursache des Herniederfallens der Seelen aus einer höheren Welt auf diese. 
Darüber vergleiche man (445): Theologie des Aristoteles (die Seelen 
kommen auf die Welt herab bedeutet, sie geniefsen dieselbe, Suhrawardi: 
mutarahat, Dauwäni: Kommentar zu den Tempeln des Lichtes (von Suhra¬ 
wardi), ibn Kammuna: Kommentar zu den Erklärungen (talwihat von 
demselben), die Erzählung von Salmän und Absäl, die von der Turteltaube, 
die in Kalila wa Dimna erwähnt wird, die von Hai, dem Sohne des Jakzän 
und Platos Schriften. Avicenna verfafste ein besonderes Gedicht, das das 
Herniederfallen der Seele auf diese Welt behandelt (Br. I, 455 Nr. 35).“ 
!) Es ist sehr naheliegend, dafs Schiräzi — +1640 — sich durch den 
oben angeführten Kommentar und die Lehre der lauteren Brüder in seiner
	        
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