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Full text: Die Hauptlehren des Averroes

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folgenden Zeiten verschiedene Kunstwerke mit wechselnden 
Instrumenten herstellt und diese Instrumente durch andere 
fabriziert usw., so verhält sich diese Kette per accidens. Nur 
das unmittelbare Instrument ist, wie der Vater für dieErzeu- 
5 gung, eine notwendige Bedingung des Kunstwerkes. Nur (ib. 22) 
die Dahrija nehmen eine series infinita causarum per se an. 
Konsequenterweise können sie dann keine (erste) Wirkursache 
mehr annehmen. — Aus (ib. 4 unt.) der Ordnung des Welt¬ 
alls scldiesst man auf einen Ordner, wie aus der des Heeres 
io auf einen Heerführer. — Nach philosophischer Lehre (71,4) 
ist die Hyle das Prinzip der Vergänglichkeit und des Werdens. 
Die unvergänglichen und nicht (phasenweise) gewordenen 
Sphären besitzen daher keine Hyle. Nur Avicenna sprach 
den Himmeln eine Hyle zu. Die (ib. 7) Spbärenseele hat 
15 ihren Bestand nicht in der Sphäre, da dieselbe der Seele 
nicht bedarf, um sich zu erhalten. Nach Themistius sind die 
Sphären reine Formen (ib. 11), oder sie besitzen nur äquivoce 
eine Materie oder, dies ist meine Lehre, sie sind die Materien 
selbst (reine Materie?) und per se lebende Materie, nicht 
20 etwa durch ein (hinzugefügtes) Leben. 
Gazali (71, 13 = G. 23,20; Musöon 374 unt.) will in seiner 
Entgegnung sagen: Ebensowenig wie die Einzigkeit Gottes 
können die Philosophen seine Unkörperlichkeit nachweisen. 
Weil sie nämlich die göttlichen Eigenschaften nicht ableugnen 
25 können, muss Gott nach ihnen also reale Eigenschaften (die 
einem Substrate inhärieren) besitzen. Dann muss er aber ein 
Körper oder eine Kraft i n einem solchen sein, also die Himmels¬ 
körper (Lehre der Dahriten). Diese Beweisart legt Gazali 
den Philosophen aber fälschlich bei, und sie sind sehr wohl 
30in der Lage, zu beweisen, dass Gott ein einziger und un¬ 
körperlicher ist. — Gazali schreibt dem Avicenna fälschlich 
die Lehre zu: Es können aktuell unendlich viele Seelen 
existieren. Eine aktuell unendliche Zahl ist nur in d e n 
Dingen unmöglich, die Lage besitzen. Eine solche Thesis 
35 stellt kein Philosoph auf (ib. 24). 
Gazali (71 unt. = G. 34,11, Museon 376 unt.) berichtet 
von den Philosophen: Eine unendliche Kette von Ursachen 
widerspricht nicht dem Gottesbeweise; denn diese ganze Kette 
ist kontingent, erfordert also eine hervorbringende Ursache.
	        
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