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falls (Fig. 130) die Geraden 0^1 und OL, trage aber dann nur
einen bestimmten, z. B. den 4ten Theil der erhaltenen Länge O^
von 0 bis a, und eben so den 4ten Theil der OL von 0 bis ist
auf; in n und 1> schlage man Pflöcke ein. Misst man nun die Entfer¬
nung alb, so ist diese wegen der Ähnlichkeit der Dreiecke Oad und O^L
der 4tc Theil der gesuchten Entfernung ^L; man braucht daher
die gefundene Länge ab nur noch mit 4 zu multiplicieren.
§.142. Die Länge einer Geraden zu bestimmen,
wenn man nur zu einem Endpunkte derselben ge¬
langen kann.
Die für diese Aufgabe Z. 127 angegebene Auflösung kann nur
dann angewcndct werden, wenn die Beschaffenheit des Bodens das
Ausstecken und Messen der Linie LI? möglich macht. Ist dieses
nicht der Fall, so führt folgendes Verfahren zum Ziele:
Man wähle zuerst einen dritten Standpunkt 6 (Fig. 131),
von dem man zu einem der beiden Punkte und L hin messen
kann, messe wirklich zu dem zugänglichen Punkte hin, und trage
Fig- 131- von der gefundenen Länge z. B. den
M 5ten Theil von 0 bis a auf. In u wird
___________—/L ein Winkel Oad abgestcckt, welcher so
groß ist als der Winkel L^L, und in
dessen Schenkel ad derjenige Punkt b
bestimmt, welcher zugleich in der OL
liegt. Misst man dann die Entfernung
ud, so darf man nur dieselbe mit 5
multiplicieren, um die verlangte Länge
^L zu finden.
§. 143. Die Länge einer Geraden zu be st im men,
die an ihren beiden Endpunkten unzugänglich ist.
Es sei z. B. die Entfernung der beiden Bäume und L
(Fig. 132), welche sich jenseits eines Flusses befinden, zu bestimmen.
Man wähle zwei solche Standpunkte 0 und L, dass man
zwischen ihnen unmittelbar messen, und von ihnen aus nach den
beiden gegebenen Punkten ^ und L sehen kann. Man messe die
Standlinie OO, und trage darauf von 0 aus z. B. ihren fünften
Theil bis cl auf. In dem Punkte <1 steckt man einen Winkel Oäu
aus, welcher dem Winkel 0V)1 gleich ist, und geht auf dem Schenkel
äu so weit fort, bis man in die Richtung Oä. nach s kommt. Eben