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Billard mit der Herrenwelt. Man kannegießert in schäum-
geborner, schon verlorner Eintagsfliegenpolitik, vergißt den All¬
tag und die Remittenden. Das Stadlmusikkorps musiziert, ganz
oben in der Kelle „Wer kennt nicht jene kleinen Seiten¬
piecen, wo wohlriechende Gewässer aus Fontainen springen, diese
einladenden Kabinettchen aus Tausend und einer Nacht, ganz ge¬
eignet für einen Herrn und eine Dame; dazu die sanft von oben
herabklingenden Melodien des Orchesters, die süß berauschenden
Liebestranke in goldner Schale!" — Die Herren Buchführer
scheuen das duftende Halbdunkel der Kemenaten, die ohnehin
halboffen sind und in die „zu jeder Minute ein Unberufener
seinen dummen oder klugen Kopf suchend hineinstecken kann".
So setzt man sich lieber da hinten dicht an das eiserne Treppchen,
das in den musikerfüllten Himmel der 6eIIe Ltsxe führt. Das
Auge sieht den Himmel offen. — Doch nein! „Diese durch¬
sichtige eiserne Treppe ist die beste Schmeichelei, welche der Be¬
sitzer seinen Gästen sagen konnte, denn er setzt voraus, daß sie
sich nicht unten beobachtend verhalten, wenn eine Person ohne
lnexpres8ible8 aufwärts steigt." Mit diesem Glück im Winkel
unter der Himmelsleiter endigt ein arbeitsreicher Tag. Vom
nahen Turme Sankt Nikolai schlägt's die Geisterstunde. Can-
täte ruft's in die Vorfrühlingsnacht. Nun singet und seid froh!
Nach erquickendem Schlafe im Meffequartiere, nach träu-
merischem Gaukelspiel von Frauenschönheit, Golddukaten, Neu-