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Vergleichende Zusammenstellung der Kasten,
welche für die Durchführung der Restaurationsarbeitcn am Dome zu St. Stephan im Baujahre 1983 präli-
minrert und verwendet worden sind nnd welche für das Baujahr 1804 zur Genehmigung beantragt werden.
A
G e g e n st a n d
B etr a
g i
u Kro
neu
Genehmigter
Voranschlag
pro 1903
Verwendet
pro 1903
4- mehr
— weniger
Voranschlag
pro 1904
I.
Restaurierung der Grabdenkmale und Votiv-
bildwerke . .
5000
—
4.918
36
— 81
64
5.000
II.
Restaurierung der Strebepfeiler bei der Chor-
nische Nr 13
—
—
2.256
40
-l- 2.256
40
1.000
III.
Restaurierung der Westfassade
3.000
—
2.891
46
— 108
54
IV.
Restaurierung der Ziergiebel an der Nord-
feite des Langhauses
—
—
—
—
4.000
V.
Herstellung von zwei Statuen L 24 in hoch
aus Savvnierstein für die Baldachine am
nördlichen Langhaus
—
—
—
—
—
3.000
VI.
Restaurierung der Strebepfeiler an der Süd-
feite der Herzogen-Kapelle
10.000
—
10.739
69
4- 739
69
VII.
Restaurierung der Strebepfeiler an der Nord-
feite der Tirna-Kapelle
8.000
—
5.043
31
- 2.956
69
11.000
VIII.
Restaurierung der Heidentürme .
2.000
—
2.000
—
1.000
IX.
Instandhaltung der Bauhütte
500
—
549
96
4- 49
96
500
X.
Arbeiter-Krankenkasse u. Unfallversicherung .
1.100
, —
980
84
— 119
16
1.000
XI.
Dombauleikung
8 000
8.000
—
—
—
8.000
—
37.600
—
37.380
02
- 3.266
03
34.500
4- 3.046
05
— 219
98
Wien, am 16. Jänner 1904.
I. Hermann
m. x., Dombaumeister.
Notizen zum Reliquien schätze.
Lx Ilviwnrs vruiui.
Zu S. 69 hat sich die Redaktion zu rechtfertigen,
warum sie den Namen „Sickingen" in „Säckingen"
—- mit Erlaubnis des Verfassers — geändert hat.
Die Lesung „Sickin gen" hat schon O g e s s e r,
S. 110. Nun wissen die Leser des „Trompeter von
Säckingen", daß der heil Fridolin der Gründer und
Patron oonSäckingen ist. Nach der beiOgesser
S. 110 veröffentlichten Urkunde war der Leib des
heil. Fridolin im Bencdiktinerinnen-, später Canonissen-
Stifte (gegr. vor 540) seit mehr als 900 Jahren in
einem Sacke eingenäht, in einem Sarkophage auf
bewahrt. Am 1. Jänner 1357 erhielt Herzog Rudolf
die jetzt in St. Stephan verehrten Reliquien. Rudolf
war, nach dem Diplom, damals 19 Jahre alt (vgl. jedoch
Zschokke, Metropolitankapitel S. 5, 17. März
1357 „in dem achzchenden Jahr", und 18. März
1358 üslalis suus XIX bei O g e s s e r, S. 110)
sein Vater Albrecht II. der Lahme (f 1358) regierte
noch. Die Fürstin-Äbtissin von Säckingen, welche im
Diplom erwähnt ist, Margaretha I. von
Grünenberg war erst 1356 gewählt worden
und leitete ihr Stift bis 1379. Die Advokatur über
das Stift stand seit 1218 den Habsburgern zu, welche
denn auch seit 1288 als ^Meier" die Hoheitsrechte
verwalteten, die dem Stifte Säckingen im Lande
Glarus (Schweiz) noch zukamen. Rudolf IV.
bereiste, wie es aus unserem Diplome zu folgen
scheint, im Spätjahre 1356 die westlichen Besitzungen
seines Hauses und kam auch in das Reichsstift Säk-
kingen, wo man ihm die theuersten Reliquien des
Gründers nicht verweigern mochte. Schon in den Jahren
1353 und 1354 hatte Kaiser Karl IV., der Schwieger
vater Rudolfs (der Vater der Herzogin Katherina,
verlobt als 3jähriges Kind mit dem 6jährigcn Prinzen
Rudolf), mit einem „nahezu fieberhaften" Sammel
eifer eine Menge Reliquien nach Böhmen, speziell
Karlstcin, gebracht. 1356 hat ihm der Dauphin von
Frankreich persönlich 2 Dornen aus der Krone Christi
überbracht, wie ein Bild in Karlstein der Vorgang
schildert; König Johann der Gute hatte die 2 Dornen
aus dem Reliquienschatze der Samts elmpslls zu
Paris entnommen (vgl. N c u w i r t h) Wandgemälde
von Karlstein, passim). Es konnte nicht anders kommens
als daß auch Rudolf IV. aus Frankreich (1358,
einen Dorn aus der Krone Christi erhielt (S. 70,
Sp. 1). — An der Signatur des St. Carolu)
Borromäusbildcs S. 69, Sp. 1, muß etwas verlesen
sein, denn 1650 war Johann Rottmayr noch nicht
geboren, erst 1652; 1750 ist er schon 20 Jahre
todt; ist vielleicht 1730 zu lesen (?), in diesem Jahre
stirbt er. Die Red.
Herausgegeben vom Wiener Dombauveretne.
Redakteur: Prof. Dr. Wilhelm A. Neumann.
Kanzlei de- Vereines: Stadt, firrsterzbischöflicheS Palais.
Druckerei der k. Wiener Zeitung.