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III. Ordentliche Jahresbeiträge: L 5 L k
n' der Mitglieder 2.100.—
b) der Teilnehmer 200.— 2.300.—
IV. Einmalige üciträge — —
V. Einnahmen der Snnleitnng... — 300 —
VI. Zinsen:
von den Wertpapieren des Reserve-
fondes 1.892 —
ab Zinsen für Vorschüsse .... 200.— 1.692.—
Summe der Einnahmen. 4ll292fH
Ausgaben.
I. Ilcstzahlungen pro 1983 :
n) Verbliebene Forderung der
Ersten österr. Sparkasse . . . 5.829 53
b) Restzahlungen für geleistete
Arbeiten und Lieferungen . . 1977.36 7.806.89
II. Keslanrationsanslagen:
a) für einen Teil der nördl.
Wände und Strebepfeiler, Epi
taphien u. dgl 33.500. -
b) für die Vorarbeiten zur Her
stellung einer neuen Türe in
der Halle des Riesentores 2.000.—
o) Beitrag für die Heidentürme 1.000.— 36.500.—
III. Lansiei- und sonstige Auslagen:
für das Personale, und zwar:
Kanzlist L 200
Diener „ 24 0 440.—
b) Kanzleierfordernisse, Stempel,
Gebührenäquivalent und Zei
tungsexpedition 260.— 700.—
IV. Kosten der VcrcinspnlMationc» — 500.—
Summe des Ausgaben . — 45A06.89
Saldo — 785.11
46.292 —
Kaspar R. v. Zumbusch m. x., Ludwig Lobmeyr ne. x.,
Präsident. Kassier.
Aus dem Berichte der Dmnlmnleituug.
^ Für die im Baujahre 1903 am Dome zu
St. Stephan hergestelltcn Restaurations
arbeiten wurden X 37.380 02, somit gegenüber
der Präliminicrten Bausumme von X 37.600 — um
X 219 98 weniger verausgabt.
Diese Arbeiten waren folgende:
I. Die Restaurierung vouGrabdeukmälern
und Votivbildwcrken, welche insgesamt die
Summe von X 4918'36 erforderte. Zunächst wurde
die bereits im Jahre 1902 begonnene Restaurierung
der Epitaphien des Richters vom Markte Gumpolds
kirchen Isaak Blezger f 1620 und des Wiener
Bürgers Andreas Feder i 1578 beendet und das
crstere an der Nordseite der Tirna-Kapelle, das
letztere mit Rücksicht auf die krankhafte Substanz des
Steinmateriales aber nicht mehr am Äußeren, sondern
in der Herzogenkapcllc zur Ausstellung gebracht.
Ferner wurden restauriert: das Epitaph des Eisen-
Händlers und Bürgers zu Wien Philipp Ziegler f 1573,
bemerkenswert durch eine interessante Bronzeplatte, und
die von der Magdalena Lakhner und die vom Bürger
meister Bartholomäus Prandtner und Genossen ge
stifteten Votivbildwerkc am Äußeren des Zwölfbotenchores.
Der von der Kirchenmeisterin Magdalena Lakhner
1502 gestiftete Ölberg ist ein Werk der Spät
gotik, von reicher Architektur umrahmt und von zwei
Baldachinen flankiert, unter welchen sich Judas,
Thaddäus und der heilige Stephan befinden. Es
beschränkte sich die Restaurierung desselben auf die
Neuherstellung der überaus stark verwitterten Ab
dachung, durch welche das Regenwasser ungehindert
bis zur Hauptdarstellung Vordringen konnte, auf die
Beseitigung der Tünche- und Anstrichlagen, welche die
Feinheit der Gliederungen und Skulpturen nicht
sichtbar werden ließen und auf die Ergänzung einiger
Teile, die aus bautechnischen Gründen notwendig
erschien.
Die vom Bürgermeister Prandtner und Genossen
anno 1580 gestiftete Leidensgeschichte Christi,
von welcher die Reliefdarstellungen Christus vor dem
hohen Priester, Geißelung, Dornenkrönung, Xeos iiomo,
Christus vor Pilatus und die Kreuztragung zur Re
staurierung gelangten, gehört zu den charakteristischen
Bildwerken der Frührenaissance; diese interessanten
Skulpturen können, obwohl deren Substanz durchaus
krankhaft und im Spalten begriffen ist, durch eine
sorgsame Pflege noch eine Reihe von Jahren erhalten
werden. An denselben ist eine große Zahl von
Bruchstücken, welche sich in den letzten Jahren ab
gelöst hatten und in der Bauhütte sorgsam aufbe
wahrt wurden, wieder befestigt und nur wenige neue
Teile zur Sicherung des Ganzen eingesetzt worden.
2. Im Zusammenhänge mit der Restaurierung des
vorerwähnten Ölberges erwies es sich zweckdienlich, die
notwendigen baulichen Herstellungen an d e r C h o r-
nische Nr. 13, in welcher sich der Ölberg befindet,
vornehmen zu lassen. Die Auswechslung der wasser
durchlässigen Fenstersohlbank, die Ergänzung der weg
geschlagenen Strebepfeilergesimse, sowie die Erneuerung
der verstümmelten Sockelgliedcrungen und die Her
stellung eines neuen Plattenpflasters dieser Chornische
erforderten den Betrag von X 2256 40.
3. Die Vollendung der Restaurierung der W e st-
fassade erforderte den Betrag von X 2891 46,
mit welchem die notwendigen Ausbesserungen an der
Sohlbank des großen Mittelfensters, an den baufälligen
Teilen der Vorlage beim R i e s e n t o r e, d i e Ä b-
deckung dieses Vorbaues mit Kupfer
blech und die Abrüstung vorgenommen wurden.
4. Die Vollendung der Restaurierung der Strebe
st feiler und Wände an der Südseite der
Herzogenkapelle verursachte einen Kostenaufwand von
X 10.739 69. Es mußte hier die Auswechslung
vieler durch den Cement beschädigten Werkstücke an
den Baldachinen, den Pfcilcrglicderungen und die
Neuherstellung der Sockelglicderungcn bis zum Anschluß
an die Vorhalle des Singerthores Vorgcnommcn
werden.
5. Für die Vorarbeiten zur Restaurierung der
Strebepfeiler und Wände an der Nord-
feite der Tirna-Kapelle wurde der Betrag von
X 2956 69 aufgewendet, und zwar für die Gerüst-
Herstellung und für die Beschaffung des Steinmateriales
zur Auswechslung der schadhaften Werkstücke.
6. Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln für
die Restaurierung des südlichen Heiden-
thurmes konnten die Helmgiebel bis an die Schluß
spitze derselben aufgebaut werden.